Für Diskussionen sorgte vor allem die Unterstützung für Zürich Tourismus in der Höhe von 2,5 Millionen Franken. Mit dem Geld will der Verein Marketing betreiben, um den Tourismus wieder anzukurbeln. Finanziert wird dieser Verein sonst über eine Übernachtungsabgabe, wegen Corona brach diese jedoch grösstenteils weg.
Zahlreiche Kantonsrätinnen und Kantonsräte hatten jedoch ihre Zweifel daran, ob diese 2,5 Millionen gut investiertes Geld sind.
Es sei illusorisch zu glauben, dass sich der Tourismus einfach so erholen werde, sagte Kaspar Bütikofer (AL, Zürich). «Die Touristen aus China und Indien werden noch lange wegbleiben.» Es brauche deshalb nicht «die x-te Kampagne. Dieses Geld kann man sich sparen.»
SP, Grüne und GLP hatten aus ökologischen Gründen Vorbehalte. Auch beim Tourismus sei heute Nachhaltigkeit gefragt, sagte SP-Kantonsrätin Hannah Pfalzgraf.
Die GLP wollten über einen Minderheitsantrag erreichen, dass Zürich Tourismus zu nachhaltigem Tourismus verpflichtet wird – quasi als Gegenleistung für das zusätzliche Geld.
Um Touristen werben
Die Grünen wiederum wollten gar kein Geld für den Zürcher Tourismus ausgeben. Schliesslich würden auch andere Branchen unter der Krise leiden. Diese Minderheitsanträge hatten jedoch keine Chance. Zürich Tourismus erhält das Geld und kann also wieder um Touristen werben.
Unbestritten war der Nachtragskredit für die kommerziellen Kulturbetriebe. Dieser beläuft sich auf 13,5 Millionen Franken und wurde ohne Gegenstimme genehmigt. Dieser Zuschuss löst auf Bundesebene einen Beitrag in der selben Höhe aus.
Insgesamt erhalten die kommerziellen Betriebe im Kanton Zürich somit 27 Millionen vom Staat. Dieser nachträgliche Zustupf ist nach Ansicht von Regierung und Kantonsrat nötig, weil die Lotteriegelder, die bisher verteilt wurden, ausschliesslich für gemeinnützige Vorhaben reserviert waren. Kommerzielle Betriebe gingen leer aus. (sda)