Bis Ende 2020 entstehen in den bestehenden Gebäuden der Hotelfachschule Thun ein Hotel mit 52 Hotelzimmern, 13 Serviced Apartments, einer Bar und einem Co-Working Space mit 60 Arbeitsplätzen. Die Bauarbeiten an der Hotelfachschule Thun schreiten voran und damit rücken zahlreiche strategische Veränderungen näher.
Die Studierenden werden in diese neue Betriebsführung direkt eingebunden, schreibt die Hotelfachschule in einer entsprechenden Mitteilung. Unter der Anleitung ihrer Lehrpersonen übernehmen sie diverse Aufgaben im neuen «The Lab Hotel». Dadurch würden ihre Führungskompetenzen praxisnah ausgebildet und sie erhalten die optimale Vorbereitung für eine Karriere in der Hotellerie oder Gastronomie, heisst es weiter.
Erste Umbauarbeiten bereits abgeschlossen
Die ersten Umbauarbeiten in einem Nebengebäude der Hotelfachschule Thun sind bereits Geschichte: Im «Campus Lab» sind 29 Zimmer für Studierende entstanden. Mit Beginn vom Präsenzunterricht am 8. Juni 2020 konnten diese bereits bezogen werden.
Ausserdem wurde die Baubewilligung für die restlichen Bauarbeiten erteilt. Im Hauptgebäude entstehen somit das Restaurant, die Bar und der Co-Working Space, während im zweiten Nebengebäude die Hotelzimmer und Serviced Apartments fertiggestellt werden.
Mit der Betriebsumstellung der Hotelfachschule Thun kommen auch neue Namen und ein neues Logo ins Spiel: Unter der Dachmarke Swiss Hospitality Hub wird das The Lab Hotel und The Hub Bar eröffnet.
Lernen, essen, übernachten, arbeiten und weiterbilden
Innerhalb des Swiss Hospitality Hubs entstehen im neuen Betrieb fünf Geschäftsfelder. «Learn» beinhaltet den Schulbetrieb der Hotelfachschule Thun mit einem Vollzeit- und einem berufsbegleitenden Studiengang.
«Sleep» meint einerseits die 29 Zimmer für Studierende der Hotelfachschule Thun. Andererseits werden in 52 Hotelzimmern externe Gäste im «The Lab Hotel» empfangen. Darunter entstehen 10 sogenannte «Lab Rooms». In diesen Zimmern können Partner der Hotelfachschule Thun während begrenzter Zeit ihre Einrichtungskonzepte zu einem bestimmten Thema ausprobieren. Beispielsweise entsteht ein «Swissness-Room», worin ausschliesslich Schweizer Produkte verwendet werden. Hotelgäste können auch in diesen Zimmern ein aussergewöhnliches Übernachtungserlebnis geniessen. Ziel der «Lab Rooms» ist es primär, Hoteliers einen Experimentierraum für innovative Ideen zu bieten.
Auch die Kulinarik kommt im Swiss Hospitality Hub nicht zu kurz: Im Geschäftsfeld Eat entsteht einerseits ein Free-Flow-Restaurant mit einer ausgewogenen Menüauswahl. Andererseits können sich die Gäste auf die «The Hub Bar» freuen, die auch abends kleine, feine Speisen im Angebot hat.
«Stay» steht für 13 Serviced Apartments. Diese Übernachtungsmöglichkeit richtet sich vorwiegend an Personen, die während einer längeren Zeit in Thun bleiben. Gerade für Geschäftsleute ist dies eine optimale Lösung, weil sie ein inspirierendes Arbeitsumfeld im Co-Working Space antreffen und sich gleichzeitig ausgezeichnet verpflegen können.
Im Geschäftsfeld «Work» entstehen in diesem Zusammenhang ein Co-Working Space mit 60 Arbeitsplätzen, die von Hotelgästen oder externen Personen gemietet werden können. Ausserdem können die Räumlichkeiten des Swiss Hospitality Hubs für Seminare, Besprechungen oder Referate genutzt werden.
«Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!»
Dieses Zitat von Johann Wolfgang von Goethe beschreibe die Anpassung der Bildungsgänge an der Hotelfachschule Thun sehr treffend, schreibt die Institution in der Mitteilung. Die Studierenden sollen durch die Einbindung in das «The Lab Hotel» ihre erlernten Kompetenzen unmittelbar in der Praxis anwenden können.
Neben dem theoretischen Unterricht wird das «The Lab Hotel» also als zusätzlicher Lernort in das Ausbildungskonzept integriert. Die Studierenden packen dort tatkräftig mit an und lernen eine gute Betriebsführung an konkreten Handlungssituationen kennen.
Ausserdem planen sie selbstständig Projekte, die sie im «The Lab Hotel» in die Realität umsetzen. Dabei werden sie von ihren Lehrpersonen individuell und abhängig von ihren beruflichen Vorkenntnissen angeleitet und unterstützt.
«Flipped Classrooms» sind Teil der Ausbildung
Um möglichst viel Zeit für solche praxisnahen Trainings zu garantieren, wird an der Hotelfachschule Thun die Idee des «Flipped Classrooms» angewandt. Bei diesem Konzept erarbeiten Studierende theoretische Grundlagen des Unterrichts zeit- und ortsunabhängig im Selbststudium.
Dadurch wird der Präsenzunterricht von reiner Informationsvermittlung befreit und kann auf praxisorientierte Aufgabenstellungen innerhalb vom «The Lab Hotel» fokussiert werden. Mit diesen Neuerungen will die Hotelfachschule Thun innovative und vernetzt denkende Führungspersonen ausbilden, die bereits direkt nach der Ausbildung eine umfassende Praxiserfahrung vorweisen können. (htr)