Der Personalnotstand bei den Köchen in der Schweizer Armee ist nicht neu: seit Jahren hapert es beim Nachwuchs. Deshalb füllen private Caterer zunehmend die Lücke. Und eine Besserung ist nicht in Sicht.
Ein grosser Teil der Rekruten, die am Montag einrücken, wird nicht mehr von Armeeköchen verpflegt, wie VBS-Sprecher Daniel Reist einen Bericht der «NZZ am Sonntag (Abo)» bestätigt.
Für die Armee sei es zunehmend schwierig, genügend Küchenchefs und Truppenköche zu finden, weil mehr Frauen den Beruf der Köchin erlernten und mehr Menschen ohne Schweizer Pass in der Gastronomie arbeiteten. Frauen müssen keinen Militärdienst leisten, Ausländer dürfen nicht.
Allerdings rekrutiert die Armee gemäss der Zeitung seit einigen Jahren nur noch Personen aus Gastro- und Lebensmittelberufen wie Köche, Metzger oder Bäcker für die Funktion als Truppenköche, weil diese vom ersten Tag an als Truppenköche einsetzbar seien.
Und selbst das reicht unterdessen nicht mehr: bei den am Montag einrückenden Rekruten fehlt rund ein Drittel des Nachwuchses für Küchenfunktionen. Der Grund dafür ist, dass auch die Zahl der Lernenden in den Branchen, die der Armee den Küchennachwuchs liefern, seit Jahren sinkt.
An acht Armee-Standorten wurden laut Reist auswärtige Cateringfirmen angestellt. Diese würden das Essen direkt in den Kasernenküchen zubereiten.
In Militärkreisen wird dies kritisiert: Wenn die Armee die Truppen nicht unabhängig von zivilen Dienstleistern verpflegen könne, sei die Durchhaltefähigkeit in einer Krise nicht mehr gegeben, hiess es beim Fourierverband. Er plädiert dafür, auch Laien als Köche zu rekrutieren. In diese Richtung ist die Armee nun gegangen und hat die Funktion des Küchenlogistikers geschaffen. (sda/npa)