Nachdem der Bundesrat bisher noch keine konkrete Angaben zu einem Öffnungszenario der Schweizer Restaurationsbetriebe aufzeichnen konnte, wachsen die Zukunftssorgen bei vielen Gastgewerbebetreibenden.  

Die Vorsicht bei der Lockerung der Massnahmen mag verständlich sein, dennoch bedeutet jeder Tag ohne Umsatz ein weiterer Schritt Richtung Ende der Existenz, schreibt der Schweizer Brauerei-Verband (SBV) in einer Mitteilung. Der Verband ist zusammen mit Coca-Cola HBC Schweiz AG und Unilever Food Solutions Mitinitiant der am 1. April gestarteten Kampagne #Helpgastro, um die Gastronomen und Hoteliers zu unterstützen.

Das Konzept setzt auf Solidarität: Auf der Online-Plattform helpgastro.ch können bestehende und zukünftige Gäste Gutscheine ihres Lieblingslokals erwerben, um sie dann nach der Krise einzulösen. Zum einen erhalten die teilnehmenden Lokale sofortige Unterstützung, zum anderen sollen damit Gästebesuche der Zukunft generiert werden.

Stetiger Zuwachs
Die inzwischen von mehreren gewichtigen Branchenpartnern und Unternehmen solidarisch getragene Initiative stösst bei Gastronomen auf immer grösseres Interesse. Mittlerweile ist die Zahl der auf der Plattform angemeldeten Betriebe schweizweit auf 1'060 angewachsen.

Gross ist laut Marcel Kreber, Direktor Schweizer Brauerei-Verband,  auch die Solidarität in der Bevölkerung: Tausende Gutscheine wurden bisher verkauft und inzwischen hat die den Betrieben vorgestreckte Summe die Grenze von 130'000 Franken überstiegen. «Ich hätte gerne überall eine Null mehr», schmunzelt der SBV-Direktor, der sich einiges von der Kampagne verspricht.

Unterstützung auch nach einer Öffnung
Die Aktion läuft noch bis Ende Juni. Denn auch falls die Behörden den Lockdown im Gastrobereich demnächst schrittweise lockern werden, sind die Sorgen der Betreiber nicht vom Tisch.

Aufgrund der Gesundheitsauflagen kann der Gastronom sein Restaurant oder Café nicht wie gewöhnlich auslasten. Zudem hat er Personal- und weitere Kosten zu decken, wenn er den Betrieb hochfährt. Deshalb sind laut Kreber in Zürich vereinzelte und in der Romandie einige der Gastrobetreiber nicht nur erfreut über eine Wiedereröffnung . «Die Einnahmen über den Gutscheinverkauf sollen darum auch nach der Lockerung ein Zustupf sein», so der Mitinitiant der Kampagne.

Prominente Unterstützung
Freude bereitet ihm aber auch die Akzeptanz der Initiative in der Schweizer Show-Szene. Prominente Unterstützer sind unter anderem Baschi, Trauffer oder Star-Köchin Meta Hiltebrand. Allesamt freiwillig und mit Herzblut. Mundart-Troubadour Trauffer dazu: «Ich liebe es, ab und zu mit meinen Freunden ein Bierchen in meiner Stammbeiz zu trinken. Wenn es sie nicht mehr gäbe, wäre ich untröstlich. Deswegen unterstütze ich #Helpgastro».

Die Gutscheine können seit 31. März auf helpgastro.ch erworben werden. Die Kosten der Initiative werden von den immer zahlreich werdenden Projektpartnern getragen. Die Einnahmen kommen vollumfänglich den betroffenen Betrieben zugute. (htr)

Alle bisherigen #Helpgastro-Partner hier