Zusammen mit der Tourismusorganisation Engadin Scuol Zernez, Samnaun und Val Müstair veranstalteten der Verein Graubünden Viva und Gastro Graubünden das «Genuss-Palaver». Der Anlass wurde bereits zum zweiten Mal durchgeführt und fand in Zernez statt. Nach den Begrüssungsworten von Leonie Liesch, Geschäftsführerin Verein Graubünden Viva und Marc Tischhauser, Geschäftsführer Gastro Graubünden, folgte das Referat von Dominik Flammer. [RELATED]

Der Foodscout und Buchautour teilte seine Erfahrungen zu Lebensmittel- und Gastrogeschichten. Er betonte die einzigartige Vielfalt Graubündens, die der Region besondere Chancen in der Gastronomie bietet. Seine Leidenschaft für die alpine Küche sei spürbar gewesen und hätte in der darauffolgenden Gesprächsrunde weitere Inputs gebracht, heisst es in einer Mittelung.

Drei Stimmen zum Thema nachhaltige Kulinarik
An der anschliessenden Gesprächsrunde nahmen die Gastgeberin Sophie Badel, Ustaria Crusch Alba in Guarda, der ehemalige Kochweltmeister Manuel Zünd, Veggie-Restaurants «Atelier Vert» im «Alpengold» Davos, sowie Gastgeber Uli Veith, Hotels Chasa Chalavaina in Müstair, teil. Moderiert wurde die Runde durch David Spinnler, Geschäftsführer von Biosfera Val Müstair.

Sophie Badel präsentierte ihrer Philosophie der nachhaltigen Kulinarik: Ihre Speisen und Getränke fertigt sie aus saisonalen Naturprodukten – wenn immer möglich aus der Nachbarschaft, aus dem regionalen Umfeld oder gar aus eigener Wildsammlung.

Manuel Zünd berichtete über seine Menüs, die überwiegend aus regionalen Produkten bestehen. Er lege grossen Wert auf Zutaten aus unmittelbarer Nähe, heisst es weiter. So gehört ein Bauernbetrieb auf der gegenüberliegenden Seeseite zu seinen wichtigsten Lieferanten. Es folgte eine Produktpräsentation.

Uli Veith stellte seine Philosophie der Nutzung lokaler Produkte vor. Er verarbeitet vor allem Produkte aus dem Tal, wie Butter und Käse aus der Bio-Heumilch. Veith kümmert sich selbst um die Pflege der Käselaibe im Keller des Kloster St. Johann. Er betonte, dass sich der etwas erhöhte Preis von regionalen Produkten trotz ihrer Nähe zum Südtirol nicht negativ äussert. Ganz im Gegenteil; zu seinen Gästen würden regelmässig auch Südtirolerinnen und Südtiroler zählen. 

Degustation von lokalen Produkten
Was die Gästeherkunft angeht, war von allen drei zu hören, dass die Mehrheit ihrer Gäste Schweizer sind, wobei der Anteil an Touristen viel höher ist als der Anteil Einheimischer. 

Abgerundet wurde das «Genuss-Palaver» mit der Präsentation verschiedener lokaler Produkte durch die Produzentinnen und Produzenten und einer Degustation. Zudem bot der Anlass den Teilnehmenden eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung.

Die positive Resonanz und die Beteiligung unterstreiche die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Förderung der kulinarischen Vielfalt und Nachhaltigkeit in Graubünden, so die Verantwortlichen. (mm)