Das 3-Sterne-Hotel unweit des Luganer Bahnhofs feierte am 26. Oktober sein 100-Jahr-Jubiläum. Im Jahr 1918 erwarb Arturo Maspoli aus Mendrisio das Hotel Albergo Milano, das zwischen 1880 und 1890 erbaut wurde. Er nannte es in das Hotel Federale um und übergab die Führung einem externen Manager. Vor einem Jahrhundert, im Jahr 1923, übernahm Maspolis Sohn Arturo Maspoli und dessen Frau Maria Galliker die Hotelführung.
Das Ehepaar modernisierte das Hotel schrittweise. Nach dem Tod Arturos – kurz vor dem Zweiten Weltkrieg – führte Maria den Betrieb mithilfe ihrer Mutter weiter und konnte diesen ausbauen. Es folgten neue Zimmer an der ehemaligen Westterrasse. Der Schweizer Gästetourismus trotzte die Kriegsjahre erstaunlich gut, wie auf der Webseite des Hotels erklärt wird.
Aufkommen des Massentourismus
Im Jahr 1945 übergab Maria Galliker die Hotelleitung an ihren Sohn Arturo Junior. Dieser hätte die Bedürfnisse des Massentourismus der Nachkriegszeit erkannt und entsprechend gehandelt. Bereits 1950 erweiterte er das Hotel um ein Stockwerk. Etwa 20 Jahre später installierte die Familie in einigen Zimmern die ersten privaten Bädern. 1970 verstarb Arturo Junior und seine Mutter übernahm erneut.
Später übergab sie die Leitung des Hotels an ihren Neffen Rudolf Galliker-Hinrichs, der ein Restaurant in Zürich führte. Mit seiner branchenerfahrenen Frau führte dieser in den kommenden Jahren Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten durch.
Gegen die Jahrhundertwende übernahmen die beiden Brüder Roland und Thomas Galliker die Führung des höchsten historischen Gebäudes der Altstadt. Roland ist für den Empfang, das Housekeeping, den Verkauf, die Kommunikation und die Buchhaltung verantwortlich. Thomas kümmert sich um die Küche, das Restaurant und die Ausbildung von Lehrlingen. Unter der Leitung der Galliker-Brüder entwickelt sich das Hotel stetig weiter, sein es mit einer Umgestaltung des gesamten Erdgeschosses oder der Installation einer umweltfreundlichen Heizungsanlage.
Das Hotel Federale mit seiner langen Geschichte sei ein Symbol für Hartnäckigkeit, aber auch für Weitsicht. Die Hotelfamilie war immer in der Lage, die Trends in der Branche zu erkennen und rechtzeitig mit Anpassungen in Struktur und Service zu reagieren, so erklärt sich das Familienunternehmen sein langjähriges Bestehen.