In der aktuellen Lage ist es für Schweizer Weinproduzenten wichtiger denn je, dass die Qualität ihrer Arbeit und Spitzenleistungen erkannt und geschätzt wird. Mit diesem Ziel vor Augen organisieren der Verband Vinea und Vinum jedes Jahr erneut diesen aussergewöhnlichen Wettbewerb. Die Juryverkostung des Grand Prix du Vin Suisse – der bedeutendste nationale Weinwettbewerb und der grösste der Schweiz – fand dieses Jahr vom 26. bis 31. Juli 2021 in Sierre statt. Insgesamt wurden 2821 Weine von 455 Produzenten beurteilt.
Nach der pandemiebedingten Absage 2020 traf sich die gesamte Schweizer Weinwelt am Montag zur Preisverleihung im Kursaal Bern. Über 400 Personen kamen zusammen, um insgesamt 39 preisgekrönte Weine des Grand Prix du Vin Suisse zu würdigen.
Auszeichnungen
Um für den Titel «Schweizer Weingut des Jahres» nominiert zu werden, müssen die Weinkellereien mindestens fünf Weine in drei verschiedenen Kategorien präsentieren. Eine Weinkellerei darf sich «Weingut des Jahres» nennen, wenn sie zusätzlich bei drei Kriterien die beste Gesamtpunktzahl erreicht: das beste Verhältnis zwischen den Gold- und Silbermedaillen und der Anzahl der präsentierten Weine, die grösste Anzahl der nominierten Weine und die grösste Anzahl der prämierten Weine (Plätze 1 bis 3 auf dem Podium). Auch wenn die unterschiedliche Gewichtung dieser Kriterien in der Regel zu einem eindeutigen Ergebnis führen, haben bei der diesjährigen Ausgabe die Weingüter Johanniterkeller und Kursner das identische Resultat erzielt. Beide Produzenten werden somit mit dem Titel «Schweizer Weingut des Jahres» gekürt.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs haben zwei Weingüter nach Auswertung aller Kriterien exakt die gleiche Punktzahl erhalten. So teilen sich in diesem Jahr der Johanniterkeller aus Twann in der 3-Seen-Region und Domaine Kursner aus Féchy in der Waadt den Titel «Schweizer Weingut des Jahres 2021».
Gewinnerinnen und Gewinner aus der ganzen Schweiz
Die Gewinner des Grand Prix du Vin Suisse 2021 unterstreichen einmal mehr die Qualität und Vielfalt der Schweizer Weinwirtschaft. Das Wallis, die wichtigste Weinbauregion der Schweiz, stand 16 Mal auf dem Podest, vor dem Kanton Waadt (8), gefolgt von der Deutschschweiz (6), dem Tessin (4) und schliesslich dem Drei-Seen-Land (2) und Genf (2).
Das Wallis gewann schliesslich in 8 Kategorien: andere sortenreine Weissweine, Pinot Noir, Gamay, Gamaret/Garanoir oder Mara, andere sortenreine Rotweine, rote Assemblagen, Süssweine und die Kategorie Schaumweine. Zwei Walliser Weingüter haben dieses Jahr auch zwei Spezialpreise gewonnen: Der «Prix Vinissimo Weiss» ging an das Weingut Maison Gilliard für seine Petite Arvine Les Perlines 2020 AOC Wallis, während der «Prix Vinissimo Rot» an die Cave St-Philippe in Salquenen für ihren Syrah 2019 AOC Wallis gereicht wurde. Diese beiden Weine erhielten die höchste Bewertung aller eingereichten Weine, sowohl bei den Weiss- als auch bei den Rotweinen.
Der Kanton Waadt belegte zweimal den ersten Platz, in der Kategorie Chasselas und bei den weissen Assemblagen. Auch der Kanton Bern stand zweimal ganz oben auf dem Siegertreppchen: In den Kategorien Riesling-Silvaner/Müller-Thurgau sowie Rosé. Das Tessin belegte die ersten beiden Plätze in der Kategorie Merlot, mit dem absoluten Siegerwein Quattromani 2018 DOC Ticino.
Spezialpreise Prix Bio und Prix «Découverte Elisabeth Pasquier»
Neben den Spezialpreisen «Weingut des Jahres» und «Prix Vinissimo Weiss und Rot» hat der Wettbewerb auch den Prix Bio an den Pinot Noir 2020, AOC Genf, der Domaine du Chamblet in Gy, vergeben. Mit diesem Spezialpreis werden die Bemühungen eines Erzeugers belohnt, der sich seit vielen Jahren dem ökologischen Landbau verschrieben hat und dessen gesamtes Weingut ökologisch zertifiziert ist.
Der Grand Prix du Vin Suisse möchte auch Entdeckungen fördern, indem er den besten Wein einer neuen Kellerei auszeichnet, die in den letzten fünf Jahren noch nie nominiert wurde. Dieses Jahr geht der Prix «Découverte Elisabeth Pasquier» an die Domaine La Combaz, Emile und Laurine Blum, in Ollon (Waadt). (htr)