Politik sei nicht Sache der Destinationsorganisationen und der Promotionsagentur Made in Bern AG. Im Falle der sogenannten «Burka-Initiative» werde jedoch über eine tourismusrelevante Vorlage abgestimmt, schreibt die Destinationen Kanton Bern (DBE) in einer Mitteilung vom Freitag. Die Destinationsorganisationen des Kantons Berns und Made in Bern AG stellen sich deshalb hinter die Haltung des Tourismuskomitees «Nein zum Burkaverbot», welches den indirekten Gegenvorschlag zur Verhüllungs-Initiative des Bundesrates befürwortet.
In mehreren Regionen des Kantons Bern gehörten Gäste aus dem arabischen Raum vor der Coronavirus-Krise zu einer sehr rasch wachsenden Touristengruppe, schreibt die DBE. Die Touristen aus den Golfstaaten leisten einen positiven Beitrag sowohl zu den Logiernächten als auch zum Umsatz im Detailhandel und diversen touristischen Dienstleistungen.
Im Zeitraum von 2005 bis 2019 hat sich die Anzahl Logiernächte aus den Golfstaaten mehr als verdreifacht. «Gerade angesichts der aufgrund von Corona sehr schwierigen Verhältnisse für den hiesigen Tourismussektor sind alle zusätzlichen Wettbewerbsnachteile zu vermeiden, die eine rasche Erholung nach der Pandemie erschweren», heisst es weiter.
Zudem würden sich die Destinationen in Kooperation mit ihren touristischen Partnern bemühen, eine ausgewogene Gästestruktur, die neben inländischen Gästen eine Willkommenskultur für internationale Gäste beinhaltet.
Die Destinationsorganisationen sowie Made in Bern unterstützen die Sichtweise, wonach die Probleme im Zusammenhang mit Gesichtsverhüllungen differenziert betrachtet und besser auf Gesetzesstufe angegangen werden sollten. Ausserdem würden nur sehr wenige Frauen unter den arabischen Gästen eine Ganzkörperverhüllung (Burka oder Niqab) tragen.[RELATED]
Vor einer Woche warben die Tourismusverbände HotellerieSuisse, Seilbahnen Schweiz, der Schweizer Reise-Verband sowie der Verband Schweizer Tourismusmanager unter dem Dach des STV als Tourismuskomitee «Nein zum Burkaverbot» dafür, die für den Schweizer Tourismus schädliche Volksinitiative am 7. März an der Urne abzulehnen und stattdessen den Gegenvorschlag anzunehmen. (htr/npa)