Die 23 Bergbahnunternehmen der Branchenorganisation Bergbahnen Graubünden (BBGR) sind mit ihrem Januar-Geschäft sehr zufrieden. Im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt verzeichneten sie 16 Prozent mehr Gäste und steigerten ihren Transportumsatz um 22 Prozent.
Der bisherige Verlauf der Wintersaison 2021/22 liegt in etwa auf dem Niveau des Winters 2019/20 vor Corona, teilte die BBGR am Mittwoch mit.
Geradezu gewaltig sind die erzielten Steigerungen im Vergleich zum letzten, vom Virus geprägten Winter. Diesen Januar hatten die Bergbahnen 54 Prozent mehr Gäste und der Transportumsatz wuchs um ganze 70 Prozent. Der Januar 2021 war stark von Covid-geprägt gewesen. Die Innenbereiche der Gastronomie waren geschlossen, die Witterungsbedingungen von Schnee, Kälte und wenig Sonne geprägt.
Grenzregionen unterlagen teils strengeren Corona-Massnahmen
Überproportional zulegen konnte die Region Davos. Die Branchenorganisation führt das primär auf die Absage des World Economic Forum (WEF) und den dadurch veränderten Fokus auf den Wintersport zurück. Die Steigerung sei um so bemerkenswerter, als aufgrund der kurzfristigen Absage des WEF alle freigewordenen Gästebetten hätten mit Schneesportlern gefüllt werden können.
Zu relativieren seien laut BBGR hingegen die überproportionalen Steigerungen der Region Unterengadin im Vergleich zum Vorjahr. Das Unterengadin habe durch die Teilschliessung des Skigebiets Ischgl im letzten Jahr auch überproportional eingebüsst.
Ein Vergleich mit den 5- und 10-Jahres-Durchschnitten zeigt denn auch, dass sich das Unterengadin im Vergleich mit den anderen Regionen im Winter 2021/22 weiterhin unterdurchschnittlich entwickelt. Dies sei primär auf die grenzübergreifende Zusammenarbeit und die damit einhergehenden Covid-Restriktionen in der Silvrettaarena Samnaun Ischgl zurückzuführen, hält die Branchenorganisation weiter fest.
In der Region Surselva ist bei Vergleichen zu berücksichtigen, dass seit dem Winter 2018/19 die Skigebietsverbindung
Andermatt-Sedrun in Betrieb ist und während der Corona-Pandemie im Kanton Uri teils restriktivere Massnahmen verfügt
wurden, führt die BBGR weiter aus.
Mit Zuversicht in die Wintersportwochen
Bergbahnen Graubünden führt die erfreuliche Entwicklung nebst guten Wetterbedingungen auf eine starke Inlandnachfrage nach Wintersport zurück. Covid-bedingte Unsicherheiten hätten zu Ferien und Ausflügen in der Schweiz animiert.
Teilweise seien auch Gäste aus dem EU-Raum zurückgekehrt. Hierbei könnte der «Schweizer Weg» mit milderen Covid-Massnahmen als im Ausland einen Einfluss gehabt haben, mutmasst die Branchenorganisation.
Optimistisch blicken die Bündner Bergbahnen auf die bevorstehenden – für das Geschäft wichtigen – Wintersportwochen im Februar. Die hervorragenden Wintersportbedingungen, die Schneefälle der letzten Tage, die guten Wetterbedingungen und die Entwicklung der Covid-Pandemie stimmen zuversichtlich. (htr/sda)