Es wäre eines der grössten Tourismusprojekte in der Ostschweizüberhaupt: Im März 2016 stellten der Kanton St. Gallen und die Bergbahnen Flumserberg AG Pläne für eine Grossüberbauung in Tannenboden vor, die die Attraktivität der Ferienregion Heidiland steigern soll. Das ambitionierte Ziel: Pro Jahr 200'000 zusätzliche Besucherinnen und Besucher.
Angekündigt wurde ein Heididorf mit Alpbetrieb, Ferienhäuser, Restaurant, Spielplatz und Sennerei. Dazu planen die Bergbahnen für rund 25 Mio. Franken einen Neubau der Gondelbahn Tannenboden-Maschgenkamm. Neben der Talstation sollen zudem zwei neue Hotels mit rund 180 Betten und eine Tiefgarage mit 400 Plätzen entstehen.
Vorerst Konzepte auf Papier
Als die Projekte in Flumserberg vorgestellt wurden, waren die Heidi-Erlebniswelt und die Hotelprojekte vorerst nur Konzepte auf Papier. Im März wurden noch keine Investoren präsentiert, die das Vorhaben finanzieren wollen.
Namen dazu gibt es weiterhin nicht. Allerdings ist inzwischen mit der konkreten Suche begonnen worden. Der Investorenwettbewerb sei im August mit einer Startsitzung lanciert worden, bestätigte Peter Kuratli, Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Bei diesem ersten Schritt seien die Situation sowie Verständnisfragen geklärt worden. Danach hätten Interessenten in einer Zwischenpräsentation erste Entwürfe gezeigt. Dabei seien die verschiedenen Projektideen von Übernachtungsmöglichkeiten, das Heidi-Alperlebnis sowie die Parkplatzangebote aufeinander abgestimmt worden.
Beim Investorenwettbewerb handle es nicht um eine öffentliche Ausschreibung, präzisierte Kuratli. Verantwortlich seien die Bergbahnen und die Alpwirtschaftsbetriebe als Grundeigentümer. Der Kanton unterstütze sie dabei, weil die Projekte eine grosse volkswirtschaftliche Bedeutung hätten.
Interessenten sind vorhanden
Der Kreis der Teilnehmenden am Wettbewerb ist eingeschränkt: Die Interessenten müssten bereits ähnliche Vorhaben betrieben haben – oder sie betreiben – und sie sollten Grossprojekte professionell entwickeln können, «um zusammen mit den ortsansässigen Partnern etwas aufzubauen», so Kuratli. Möglich sei sowohl die Finanzierung eines der drei Teilprojekte – Hotel, Parkgarage, Alperlebnis – oder die Übernahme aller drei Module.
Es gebe Interessenten, die als mögliche Betreiber dem Anforderungsprofil entsprächen und sich am Prozess beteiligten, versicherte der Leiter des Amtes für Wirtschaft und Arbeit. Man könne deshalb davon ausgehen, dass auch Investoren gefunden würden.Resultate des Wettbewerbs seien bis Januar oder Februar 2017 zu erwarten. (sda/mma)