Nachhaltigkeit ist in der Tourismusbranche längst ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Im Rahmen der Sustainable Tourism Days 2024 moderierte Roland Schegg, Dozent Tourismus HES-SO Valais-Wallis, den «Good Practice Talk» in Bern.
Marta Flack von La Gruyère Tourisme, Sebastian Schmid vom Hotel Glocke, und Laura Wyss von Seilbahnen Schweiz nahmen an der Diskussionsrunde teil. Fabienne Merlet, Locarno Film Festival, gab aber bereits im Voraus Inputs zur Diskussion. [RELATED]
Partnerschaften als Schlüssel zum Erfolg
Zusammenarbeit war das zentrale Thema des Talks. Flack von La Gruyère Tourisme hob die Kooperation mit dem Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut hervor, die Projekte wie den «DayPass La Gruyère» ermöglicht. Dieser fördert umweltfreundliche Mobilität durch kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Merlet vom Locarno Film Festival betonte Partnerschaften mit der SBB und Too Good To Go, die sowohl Transportemissionen reduzieren als auch Lebensmittelverschwendung minimieren. Gäste können mit ihrem Ticket den öffentlichen Verkehr im Tessin kostenfrei nutzen.
Schmid vom Hotel Glocke erklärte, wie lokale Netzwerke, etwa mit Bauern und Produzenten, zur CO₂-Reduktion beitragen. Sein Motto: «Netzwerke stärken und lokal denken.»
Besucherströme, Food-Waste und Wassermanagement
Flack thematisierte Overtourism und präsentierte die Idee eines Ampelsystems, das Besucherströme lenken soll. Sebastian hob die finanziellen Herausforderungen durch regionale Produkte hervor, denen sein Betrieb mit kreativen Sparmassnahmen wie Food-Waste-Reduktion begegnet.
Wyss von Seilbahnen Schweiz zeigte auf, dass insbesondere kleine Skigebiete oft keine Ressourcen für umfassende Nachhaltigkeitsstrategien haben. Der Verband unterstützt mit Good-Practice-Katalogen und Pilotprojekten wie nachhaltigem Wassermanagement.
Erfolgreiche Ansätze aus der Praxis
Der «Swisstainable Info-Workshop» von La Gruyère Tourisme sensibilisiert lokale Akteure und stärkt den Austausch. GPS-basierte Schneemessungen optimieren laut Wyss die Pistenpräparation und reduzieren Ressourcenverbrauch. Im Hotel Glocke spart ein Servietten-System Wasser und Reinigungsmittel, während ein Elektroauto den CO₂-Fussabdruck der Gäste senkt.
Nachhaltigkeit im Tourismus ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Kooperationen, innovative Ideen und pragmatische Ansätze sind entscheidend, um konkrete Fortschritte zu erzielen. Nachhaltigkeit bleibt ein kontinuierlicher Prozess, der Flexibilität und Engagement erfordert.
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