Zwischen Zürich, Bregenz und München soll es ab Dezember 2020 täglich sechs Verbindungen pro Richtung geben, wie die SBB am Montag mitteilte. Bei bereits bestehenden Verbindungen – insbesondere zwischen Zürich-Basel und Berlin sowie Hamburg – wird eine Kapazitätserweiterung geprüft.
Diese Nightjet-Verbindungen hätten wegen der hohen Nachfragesteigerungen ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Für das aktuell nur aus Schlafwagen bestehende Angebot zwischen Zürich und Prag soll gemeinsam mit der Tschechischen Bahn (CD) die Möglichkeit einer Ausweitung des Angebotes mit zusätzlichen Liegewagen geprüft werden.
Weitere Städte sollen ins Nightjet-Netz aufgenommen werden
SBB und ÖBB wollen zudem weitere europäische Städte in das gemeinsame Nightjet-Netz aufnehmen und mit der Schweiz verbinden. Gemeinsam wollen sie sich für bessere verkehrspolitische Rahmenbedingungen für den Betrieb von Nachtzügen einsetzen, zum Beispiel über die finanzielle Förderung der Nachtzüge mit CO2-Abgaben sowie über eine Entlastung bei den anfallenden Betriebskosten wie Trassennutzungsgebühren.
Die Deutsche Bahn (DB) hatte Ende 2016 die City Night Line – ihre Züge mit Schlaf- und Liegewagen – komplett eingestellt. Bei 90 Millionen Euro Jahresumsatz hatte der bundeseigene Konzern mit diesem Angebot zuletzt 30 Millionen Euro Verlust gemacht.
Zürich ist zweitgrösster Hub für Nachtzüge in Europa
Zürich ist mit dem Angebot von Nachtzügen nach Hamburg, Berlin, Wien, Graz, Budapest, Prag und Zagreb bereit heute der zweitgrösste Hub für Nachtverkehre in Europa. Nur in Wien starten und enden mehr Nachtzüge als in Zürich.
Für die SBB und die ÖBB sei der Nachtverkehr ein wichtiger Bestandteil des gesamten Angebots mit einem grossen Synergiepotenzial zu den Tagesverbindungen, schreiben die Bahnunternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung. Ein attraktives Angebot auf der Schiene unterstütze das Ziel, den Flugverkehr im Kurzstreckenbereich auf die Bahn zu verlagern.
ÖBB sind der grösste Anbieter von Nachtverkehr in Europa
Die ÖBB sind mit Nightjet der grösste Anbieter im Nachtverkehr in Europa und haben im Rahmen der bestehenden Zusammenarbeit wesentlich zum Erhalt von Nachtzügen ab der Schweiz beigetragen. «Wir sind vom Erfolg des Nightjets überzeugt. Deswegen investieren wir weiter und haben bereits 13 neue Nightjet-Garnituren der neusten Generation bestellt. Die Produktion der Züge läuft gerade an, im Laufe des Jahres 2022 werden die neuen Züge im modernen Design und mit noch mehr Komfort im Einsatz sein», so Andreas Matthä, CEO der ÖBB.
Andreas Meyer, CEO der SBB, ist überzeugt, dass «die Nachfrage nach Bahnreisen, für schnelle Tagesverbindungen und für Nachtzüge, weiter zunehmen wird. Ich gehe davon aus, dass diese Entwicklung nachhaltig ist und die Nachfrage nach umweltfreundlicher und ressourcenschonender Mobilität vor allem bei jungen Kunden zunehmen wird», so der SBB-Chef. (htr sda)