Der Schweizerische Nationalpark gilt neu als einer der am besten geschützten der Welt. Am Dienstag wurde er als erstes Schweizer Gebiet auf die «Grüne Liste» der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) gesetzt.
Dieser weltweit anerkannte Schutzstandard umfasst insgesamt 59 Naturschutzgebiete in 16 Ländern. «Die Schutzgebiete auf der Green List der IUCN zeichnen sich aus durch ein vorbildliches Management, faire Strukturen und ein langfristiges Engagement für einen erfolgreichen Naturschutz», sagt IUCN-Generaldirektor Bruno Oberle, ehemaliger Chef des Bundesamts für Umwelt (Bafu).
Die Rolle dieser Gebiete sei sehr wichtig, «um den dramatischen Verlust der Artenvielfalt zu stoppen» und um das Ziel zu erreichen, bis 2030 rund 30 Prozent der weltweiten Landfläche unter Schutz zu stellen.
Der Schweizerische Nationalpark wurde vor etwas mehr als einem Jahrhundert im Engadin und im Val Müstair im Kanton Graubünden gegründet.
Die IUCN würdigt den strengen Schutz des Gebietes mit seinen Wäldern sowie alpinen und subalpinen Zonen. Der Nationalpark ist auch ein Biosphärenreservat der Unesco. Er beheimatet zahlreiche bedrohte Arten.
Neben dem Schweizerischen Nationalpark wurden auch sieben neue Gebiete in Frankreich in die «Grüne Liste» aufgenommen. Das westliche Nachbarland stellt die meisten mit dem IUCN-Label bedachten Mitglieder. Neu in die Liste aufgenommen wurden auch zwei Gebiete in Italien.
Bei der Aufnahme in die Liste berücksichtigt die Weltnaturschutzunion Faktoren wie die Führung, Planung, Wirksamkeit des Managements und den Erfolg der Pflege und Instandhaltung in Naturparks. Auf der Warteliste für eine Aufnahme befinden sich rund 500 weitere Standorte in Dutzenden Ländern. (sda/npa)