Für die Naturschutzorganisationen ist es wichtig, dass der Platz im Schutzgebiet definitiv aufgehoben wird. Der TCS erhält jedoch die Möglichkeit, die Infrastrukturen während der verbleibenden Zeit geordnet zurückzubauen, ohne dem Campingbetrieb zu gefährden, wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte. Die langjährigen Saisonmieter können noch bis 2024 auf dem Platz bleiben. Zudem will der Kanton dem TCS bei der Suche nach einem Ersatzstandort ausserhalb des Naturschutzgebietes behilflich sein. Die öffentlich zugängliche Badestelle mit Steg bleibt bestehen. Sie liegt als Freifläche in einer entsprechenden kommunalen Nutzungszone.
Schliesslich hat sich der Kanton verpflichtet, das übrige Gebiet des heutigen Campingplatzes mit Ausnahme der Freifläche und einer Sanitäranlage für die Nutzerinnen der Badestelle zu renaturieren und das Naturschutzgebiet aufzuwerten. Werden die nötigen Mittel gesprochen, soll die Renaturierung ab 2026 schrittweise umgesetzt werden.
Verwaltungsgericht hiess Beschwerden gut
Der Kanton Bern wollte eigentlich die Ende 2018 auslaufenden Mietverträge mit dem TCS um weitere 35 Jahre verlängern, doch das Verwaltungsgericht pfiff ihn zurück. Das Gericht hiess Beschwerden von fünf Umweltorganisationen und des Bundesamtes für Umwelt teilweise gut und hob den Regierungsratsbeschluss zur Vertragsverlängerung auf. Aus dem Urteil ging aber auch hervor, dass damit noch nicht über die Zukunft des Campingplatzes entschieden sei.
Das Gelände am Ufer des Neuenburgersees im Gebiet Fanel ist im Besitz des Kantons Bern. Es ist mehrfach geschützt, wie die Umweltorganisationen betonen. Beispielsweise ist es ein sogenanntes Ramsar-Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung für Wasservögel. Über 19'000 Personen unterzeichneten eine Petition zum Erhalt des Campingplatzes. (sda)