Als kurzfristige Massnahme will die Stadt im kommenden Jahr unter anderem die Veloparkier-Situation verbessern, wie die Stadtbehörden am Dienstag mitteilten. Mit kleinen Eingriffen werden die Fussgängerbrücken aufgewertet. Auch ein Projekt für mehr Sitzgelegenheiten in der Innenstadt wird erarbeitet.
Ebenfalls erarbeitet wird ein Leitfaden für temporäre Nutzungen, sogenannte Pop-Ups. Diese Angebote können einen grossen Mehrwert für die Innenstadt bieten, ist der Gemeinderat der Ansicht.
Gleichzeitig ist aber der verfügbare Platz begrenzt und die Anforderungen an den Betrieb mitunter hoch. Der Leitfaden soll nun die Umsetzung solcher Initiativen erleichtern.
Viele Veränderungen
In und um die Innenstadt hat sich in letzter Zeit manches verändert. Der neue Bypass Thun Nord war Auslöser für ein neues Verkehrsregime in der Innenstadt. Mit dem Neubau eines Parkings im Schlossberg konnten zahlreiche oberirdische Parkplätze aufgehoben werden. Es entstand mehr Platz für Fussgänger.
Nun sei es Zeit, die Innenstadt für Einheimische und Gäste noch attraktiver zu machen, befand unter anderem der Innenstadtleist. An einer Leistversammlung vor rund zwei Jahren wurde die Idee eines Baldachins über der Einkaufsstrasse Bälliz in die Runde geworfen.
Die Idee wurde publik und gab in Thun und weit darüber hinaus einiges zu reden. Auch wenn das Stadtparlament schliesslich ein Postulat für die Überdachung der Einkaufsstrasse knapp ablehnte, war mit dem «Baldachin» doch so etwas wie ein Symbol für den Aufbruch in der Thuner Innenstadt geschaffen worden.
Handbuch für Ideen und Grundsätze
Seither wurden zahlreiche Ideen und Grundsätze für die Weiterentwicklung diskutiert. Sie werden nun in einem Handbuch zusammengefasst. Eine übergeordnete Vision, genannt «Le fil bleu» (blauer Faden), gibt das grobe Raster vor.
Ziel dabei ist, dass die Innenstadt für das Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und Verweilen attraktiv und erreichbar bleiben soll. Die Qualitäten der Innenstadt mit ihrer einmaligen Kulisse sollen erhalten und gezielt entwickelt werden.
Zukunftsvision mit Stadtoasen
Die Vision für die Zukunft sieht vor, dass sich vom Bahnhof über die Innen- und Altstadt bis zum Schloss hinauf ein Netz aus unterschiedlichen Strassenräumen, Plätzen, Uferquais und Brücken spannt.
Mit dem Zusammenspiel einer grosszügigen Kulisse mit diversen Gastronomie-, Kunst- und Aufenthaltsangeboten soll eine attraktive und lebendige Innenstadt die Menschen zum Verweilen einladen. Die Entdeckungstour führt durch diverse, vernetzte Raumsequenzen und abwechslungsreiche «Stadtoasen». (sda)