Die Studie zu den Bedürfnissen der Mitarbeitenden in Hotellerie, Gastronomie und bei den Bergbahnen wurde am Dienstag publiziert. Sie wurde von der Fachhochschule Graubünden durchgeführt im Auftrag des kantonalen Amtes für Wirtschaft und Tourismus. Beteiligt waren sowohl Arbeitgeber- wie auch Arbeitnehmerverbände.
«Bei der Wichtigkeit der Faktoren überrascht, dass der Lohn und die Arbeitszeiten erst an neunter und zehnter Stelle genannt werden», lautet das Fazit der Studienautoren. Wichtiger seien das Teamklima, das Verhalten von Vorgesetzten und die Wertschätzung, genug grosse Arbeitsteams sowie qualifizierte Kolleginnen und Kollegen. Zudem ist bezahlbarer Wohnraum für die Tourismusangestellten wichtig.
Individuelle Arbeitszeitmodelle und Ganzjahresverträge
Die Arbeitgebenden wollen nun mit einem Gesamtpaket reagieren, das die Attraktivität der Tourismusberufe verbessert, wie die Branchenverbände HotellerieSuisse Graubünden, Gastro Graubünden und Bergbahnen Graubünden anlässlich der Studienpräsentation mitteilten.
Das Paket soll mehr individuelle Arbeitsmodelle beinhalten, Ganzjahresverträge mit «angemessenen Arbeitsbedingungen», die Förderung des Teamklimas sowie das Engagement der Branche für die Verfügbarkeit von Wohnraum. Ziel ist es, im Wettbewerb gegenüber anderen Alpendestinationen als Arbeitgebende einen Vorteil zu erringen.
Insgesamt wurden 26 Massnahmen identifiziert in den drei Handlungsfeldern Arbeitszeit, Arbeitsklima- und -bedingungen sowie Arbeitsumfeld. Acht davon befinden sich bereits in Planung oder Umsetzung.
Eine Anlaufstelle für sämtliche Belange
Das Projekt «All in One» etwa will potenziellen Mitarbeitenden in Graubünden nicht nur Jobs, sondern ein Bündel an Leistungen anbieten, rund um Arbeiten, Freizeit und Wohnen. Zu den angedachten Leistungen gehört etwa eine einzige Anlaufstelle für alle Belange rund um Wohnen, Freizeit und Arbeiten, ein sogenannter One-stop-Shop.
Angestellte sollen zudem Unterstützung bei administrativen und behördlichen Fragen erhalten sowie attraktive Benefits und Goodies. Das Projekt wird durch den Kanton Graubünden finanziell unterstützt und soll bis Sommer 2024 abgeschlossen sein.
Bereits umgesetzt ist das «NextGen Tourism Board», in dem junge Menschen im Alter bis 35 Jahren ihre eigene Zukunft im Tourismus aktiv mitgestalten. Die Tourismusallianz der Bündner Branchenverbände hat dazu ein Netzwerk aus engagierten Berufsleuten aus Hotellerie, Gastronomie und von den Bergbahnen gebildet. (keystone-sda)
Die vollständige Studie kann hier eingesehen werden.