Auch wenn die Tourismusbranche Verständnis für das Entlastungspaket 27 des Bundesrates hat, trifft dieses den Tourismus an besonders empfindlichen Stellen. Die geplanten Kürzungen aller zentralen Fördermittel würden die Branche massiv schwächen – und das in einer Zeit, in welcher der internationale Wettbewerb besonders intensiv ist. Viele Staaten investieren gezielt in ihren Tourismus, um ihre Position auf dem globalen Markt zu stärken. Die Schweiz hingegen plant Einsparungen – und riskiert damit Wertschöpfungsverluste, die auch negativen Einfluss auf andere Wirtschaftssektoren haben.

Kürzungen bei Schweiz Tourismus etwa gefährden nicht nur die Sichtbarkeit der Schweiz als Reiseziel und die koordinierte Vermarktung der Regionen, sondern auch die dringend notwendige nachhaltige Ausrichtung. Programme wie «Swisstainable» – das zentrale Label für nachhaltige Tourismusangebote – wären stark betroffen. Für die Förderung des Ganzjahrestourismus und die bessere Verteilung der Tourismusfrequenz auf die ganze Schweiz braucht es eine starke Präsenz in den internationalen Märkten. Diese ist auch für die touristischen Partner wie etwa Regionen oder Destinationen entscheidend. Eine Mittelkürzung würde diese Präsenz wesentlich schwächen.

Der Tourismus ist keine finanzielle Belastung. Er ist eine Investition in die wirtschaftliche Resilienz.

Die Tourismuswirtschaft ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern auch eine tragende Säule für die Entwicklung der Randregionen. Hier kommt der Neuen Regionalpolitik (NRP) eine Schlüsselrolle zu. Auch Innotour ist in einer Phase des Strukturwandels essenziell – genau dann, wenn gezielte Investitionen notwendig wären, fehlt es an Planungssicherheit. Viele wichtige Projekte, insbesondere auch zur Steigerung der Angebotsqualität oder der Digitalisierung, Projekte mit überregionaler Wirkung, die auf Fördermittel angewiesen sind, stehen auf der Kippe – insbesondere in Randregionen, wo die Unterstützung oft über Sein oder Nichtsein entscheidet.

Tourismus schafft Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Identität – in Städten ebenso wie auf dem Land. Die sektorübergreifende Wirkung auf Verkehr, Landwirtschaft, Bau, Kultur oder Gastronomie wird oft unterschätzt.

Was es jetzt braucht, ist ein Umdenken: Der Tourismus ist keine finanzielle Belastung – er ist eine Investition in die wirtschaftliche Resilienz, in die Attraktivität des Standorts Schweiz und in eine nachhaltige Zukunft.

Damian Constantin ist Präsident Konferenz regionaler Tourismusdirektoren.