Dem Tourismus steht energietechnisch ein schwieriger Winter bevor. Mit dem Ukraine-Krieg versiegt die Gaspipeline von Russland nach Westeuropa allmählich. 60 Prozent der französischen Atomkraftwerke sind aufgrund von Wartungsarbeiten und Korrosionsproblemen nicht am Netz. In der Schweiz sorgt das wenige Wasser für tiefe Füllstände in den Speicherseen. Damit müssen wir uns auf eine mögliche Strommangellage im Winter vorbereiten.
Die ganze Wirtschaft ist jetzt gefordert, Energie einzusparen.
Claude Meier, Direktor HotellerieSuisse
Die Beherbergungsbranche ist sich den damit verbundenen Herausforderungen bewusst. Im Winter werden die Betriebe erneut gefordert sein. Wenn die Aufrufe, freiwillig Strom zu sparen, nicht fruchten, könnten Behörden die Nutzung gewisser Anlagen und Geräte einschränken oder gar verbieten. Die weiteren Massnahmen – eine Kontingentierung oder gar Netzabschaltungen – können als Super-GAU für die Schweiz gesehen werden. Mit ihren gebäudelastigen Dienstleistungen wäre die Hotellerie davon stark betroffen. Jede Einschränkung der Betriebstätigkeit in einem Tourismussektor hat unweigerlich Auswirkungen auf die anderen Sektoren. Sollte zum Beispiel die Aktivität von Skiliften eingeschränkt werden, wird sich dies negativ auf Hotelbuchungen und Angebote wie Restauration und Wellness auswirken. Es ist daher äusserst wichtig, dass die beschlossenen Massnahmen die krisengezeichnete Branche nicht weiter schwächen. Die ganze Wirtschaft ist jetzt gefordert, Energie einzusparen.
Damit es gar nicht erst zu einer Strommangellage kommt, müssen alle am gleichen Strick ziehen. Wer jetzt Strom spart und Energie effizienter nutzt, spart damit gleichzeitig Kosten und schont die Umwelt.
HotellerieSuisse ruft Hoteliers und Hotelièren dazu auf, in den nächsten Wochen das Sparpotenzial in ihren Betrieben zu identifizieren und einen Massnahmenplan zu erarbeiten. In unserem digitalen Nachhaltigkeitshotel halten wir wertvolle Handlungsansätze und Kontakte bereit, um alle bei diesem Vorhaben zu unterstützen, sodass jeder und jede noch heute loslegen kann. Ein Beispiel ist die Beleuchtung: Leuchtreklamen, Werbebanner, Schaufenster et cetera leuchten teilweise auch in der späten Nacht. Das erhöht den Stromverbrauch und steigert die Lichtverschmutzung. Mit einer Zeitschaltuhr oder Tageslichtsensoren lässt sich die Beleuchtung optimal steuern und dabei nicht nur Strom, sondern auch Geld sparen.
HotellerieSuisse steht im engen Austausch mit Behörden, Politik und Wirtschaftsdachverbänden, um unserer Branche das nötige Gehör in Anbetracht der drohenden Energiemangellage zu verschaffen.
Claude Meier ist Direktor von HotellerieSuisse