Das kleine Ausstellungshaus am Bodensee zeigt auf 1300 Quadratmetern Oldtimer des ehemaligen Schweizer Lastwagenherstellers Saurer, sowie historische Web- und Stickmaschinen. Mit dem Silletto-Preis geehrt wurde das Saurer Museum für seine vorbildliche Freiwilligenarbeit.
Das Haus wird ausschliesslich von Amateuren geführt. Rund 60 Freiwillige arbeiten im Museum. «Der Preis hat eine grosse Bedeutung für die Schweiz, weil Freiwilligenarbeit in Schweizer Museen einen grossen Stellenwert hat», sagte die Schweizer EMYA-Koordinatiorin Susanne Bosshard-Kälin der Nachrichtenagentur sda.
«Eine grossartige Sache»
Und Ruedi Baer, Präsident des Saurer Museums, der in Tallin den Preis entgegennehmen durfte, beschreibt auf der Webseite des Museums den Augenblick der Preisverleihung wie folgt: «Jetzt öffnet die Jury-Präsidentin das Couvert und liest ‹Saurer Museum Arbon›. Hunderte von Leuten jubeln mit uns – ich bin total erschlagen. Soviel Freude, bei allen Mitbewerbern, bei der Jury, bei den Ehrengästen. Ich kann es auch heute noch kaum fassen, dass wir die Ausgezeichneten sind. Eine grossartige Sache».
Für Ruedi Baer steht nach der hohen Auszeichnung die Sammlung, die Maschinen und das Museum immer noch an oberster Stelle. Auch wenn andere grössere und schönere Museen hätten, habe jedoch das Herzblut und Engagement des seines Teams die Jury überzeugt.
Hauptpreis für Orhan Pamuks Museum
Vergeben werden die Auszeichnungen von dem zum Europarat gehörenden Europäischen Museumsforum (EMF). Mit dem Hauptpreis geehrt wurde das «Museum der Unschuld» in Istanbul. Dessen Räume zeigen fiktive Alltagsgegenstände aus dem gleichnamigen Roman des türkischen Schriftstellers Orhan Pamuk. Das Museum sei eine Inspirationsquelle und bilde ein neues Konzept im Museumssektor, begründete die Jury ihre Wahl.
Insgesamt waren 36 europäische Museen für den European Museum of the Year Award2014 nominiert. Drei Schweizer Museen gelangten in die Endrunde: Neben dem Saurer Museum erhielten das Maison d'Ailleurs in Yverdon (VD) und das Albula Bahnmuseum Bergün (GR) eine Nomination.
2007 wurde das Internationale Museum der Reformation in Genf mit dem Hauptpreis ausgezeichnet und 2009 erhielt das Museum für Lebensgeschichten in Speicher(AR) eine Spezielle Empfehlung. (sda/htr/npa)