Die Direktorin des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) verwies in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF auf die Konjunkturprognosen des Bundes, die am 17. März veröffentlicht werden.
Im Gegensatz zu früheren Krisen, etwa der Finanzmarktkrise oder der Frankenkrise, bei der vor allem die Exportwirtschaft und der Tourismus die Leidtragenden waren, seien beim Coronavirus auch im Binnenmarkt tätige Unternehmen – etwa Veranstalter – betroffen.
«Massgeschneiderte Lösungen»
Das Seco stehe in engem Kontakt mit Unternehmen und Gremien. «Um massgeschneiderte Lösungen zu suchen, müssen wir genau verstehen, was das Problem ist, und ob es aufgrund des Coronavirus entstanden ist», sagte Ineichen-Fleisch.
Die Kurzarbeit-Entschädigung sei eine gute Massnahme, helfe aber nicht in allen Fällen. Kurzarbeit könne sehr lange gewährt werden, wie vergangene Krisen gezeigt hätten. Planungssicherheit sei für die Wirtschaft extrem wichtig. Schweizer Unternehmen hätten im Moment noch hohe Lager, das könne aber in einem Monat anders sein.
Eine klare Absage erteilte Ineichen-Fleisch der Forderung nach einem Konjunkturprogramm. Im Moment seien kurzfristig Massnahmen gefragt, Konjunkturprogramm würden hingegen über Jahre laufen. Das Seco arbeite auf Hochtouren an guten Lösungen. Man verfolge die Entwicklung intensiv und werde Schritt für Schritt notwendige Massnahmen ergreifen.
Die Seco-Chefin zeigte sich zudem überzeugt, dass die Nationalbank als unabhängige Stelle die richtigen Massnahmen ergreifen werde. Ineichen-Fleisch, die seit neun Jahren Seco-Chefin ist, betonte, eine solche Situation, bei der man von Tag zu Tag und von Woche zu Woche nicht wisse, was komme, habe sie noch nie erlebt. (sda)