Gerade die junge Generation der Hotel- und Gastronomiemitarbeitenden sieht sich häufig einem grossen Druck ausgesetzt, beruflich erfolgreich zu sein und gleichzeitig ein erfülltes Privatleben zu führen. Dies führt zu Spannungen und kann im schlimmsten Fall in Frustration und Burn-out enden.

Es ist kein Geheimnis, dass Erfolg oft mit harter Arbeit verbunden ist. Doch wie lässt sich dies mit dem Bedürfnis nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance vereinbaren? Viele Arbeitgeber in der Hotellerie und Gastronomie stehen vor der Herausforderung, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das sowohl die beruflichen Ambitionen ihrer Mitarbeitenden unterstützt als auch deren persönliche Zufriedenheit fördert.

Eine zentrale Erkenntnis hierbei ist, dass die Zufriedenheit am Arbeitsplatz einen direkten Einfluss auf das Privat- und Familienleben hat. Unzufriedenheit und Stress am Arbeitsplatz beeinflussen unweigerlich auch das persönliche Umfeld und können dort zu weiteren Problemen führen. Ein gestresster Mitarbeiter ist nicht nur weniger produktiv, sondern auch unzufriedener, was wiederum seine Arbeitsleistung und den Erfolg des Unternehmens beeinträchtigt.

Es muss wieder mehr positiv gefordert und gefördert werden.

Als Arbeitgeber hat man durchaus Einfluss auf das Wohlbefinden seiner Angestellten. Es geht darum, ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Mitarbeitenden nicht demotiviert. Hierbei spielen faire Arbeitsbedingungen, Anerkennung und eine offene Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle. Wer jedoch grundsätzlich keine Motivation für seine Arbeit aufbringt, sollte so fair sein und über eine berufliche Neuorientierung nachdenken. Eine negative Einstellung schadet nicht nur dem Team, sondern letztlich auch dem Arbeitgeber und dem Unternehmen.

Die Diskussionen um eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich und zusätzliche Benefits nehmen zu. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass die Welt um uns herum sich immer schneller dreht. Andere Nationen warten nicht auf uns. In den vergangenen Jahren haben wir gesehen, wie schnell sich Märkte und Arbeitswelten verändern. Offenheit für Veränderungen und ein positives Mindset sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Es muss wieder mehr positiv gefordert und gefördert werden. Die Vorstellung, dass man mit weniger Einsatz denselben Wohlstand und Erfolg halten kann, ist fatal. Kontinuierliche Anstrengung und Engagement sind notwendig, um an der Spitze zu bleiben. Ein reduzierter Arbeitseinsatz führt nicht automatisch zu Erfolg, denn die Konkurrenz wird immer bereit sein, mehr zu leisten.

In der Hotellerie und Gastronomie bedeutet dies, dass wir unsere Mitarbeitenden fordern und fördern müssen. Gleichzeitig sollten wir ihnen die notwendigen Werkzeuge und ein unterstützendes Umfeld bieten, damit sie erfolgreich sein können. Es ist ein Balanceakt, der Sorgfalt verlangt, um sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden als auch die Anforderungen des Unternehmens zu erfüllen.

Die Zukunft kann nur von Erfolg gekrönt sein, wenn Arbeitgeber und Mitarbeitende gemeinsam an einem Strang ziehen. Erstere müssen ein Umfeld schaffen, das die Motivation und die Zufriedenheit der Angestellten fördert, während Letztere bereit sein müssen, den nötigen Einsatz zu zeigen. Nur so kann eine Win-win-Situation entstehen, die langfristig sowohl das Unternehmen als auch die persönlichen Lebensziele der Mitarbeitenden voranbringt.

Letztlich liegt es an uns allen, diese Balance zu finden und zu halten. Ein motiviertes Team ist der Schlüssel zum Erfolg, und ein unterstützendes Arbeitsumfeld trägt entscheidend dazu bei. Indem wir die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden ernst nehmen und ihnen den Support bieten, den sie benötigen, schaffen wir die Grundlage für langfristigen Erfolg und Zufriedenheit – sowohl im Beruf als auch im Privatleben.

Marco Nussbaum bekleidete diverse Führungspositionen in namhaften Hotelgruppen und ist heute selbstständiger Unternehmer. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit ist er Autor, Keynote-Speaker, Podcaster und Mentor. 2018 zeichnete ihn «Focus Business» als besten Arbeitgeber aus.