(Keystone-SDA) Die Kantonsregierung hat sich für einen Neubau der über 100-jährigen Bahn entschlossen. Die Glarner Regierung hat sich für eine Standseilbahn entschieden und die Idee einer Gondelbahn verworfen.
Grund für den Entscheid sind insbesondere die etwa halb so hohen Kosten einer neuen Standseilbahn, wie die Glarner Regierung mitteilte. Deren Kosten werden auf 24 Millionen Franken geschätzt, die einer 10er-Gondelbahn auf 45 Millionen. Zudem soll der Betrieb der neuen Standseilbahn auf drei Millionen Franken im Jahr zu stehen kommen, während es bei der Gondelbahn fünf Millionen wären.
Zudem kann die Standseilbahn schneller realisiert werden. «Die Planungsphase mit Landsgemeinde-Entscheid und dann die Realisierung werden im Minimum sechs Jahre betragen», erklärte Regierungsrätin Marianne Lienhard (SVP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bei einer Gondelbahn rechnet die Regierung hingegen mit einer Verfahrensdauer von zehn Jahren.
Zeitlicher Fahrplan noch unklar
Der zeitliche Fahrplan ist allerdings noch unklar. Es müsse zuerst eine Projektorganisation aufgebaut und das Bauprojekt entwickelt werden, sagte Landammann Benjamin Mühlemann (FDP) in Glarus vor den Medien bei der Präsentation des Regierungsentscheides. Ziel wäre es 2025 der Landsgemeinde eine Vorlage für den Neubau vorzulegen.
Die Standseilbahn nach Braunwald, die einzige Verbindung des Glarner Kurortes zur Aussenwelt, ist in die Jahre gekommen. Die über 100-jährige Bahn führt von der Talstation Linthal ins autofreie Bergdorf auf 1256 Metern über Meer. Nach einer Sanierung bis Ende 2024 soll die bestehende Bahn bis 2035 in Betrieb bleiben können. Dann läuft die Konzession ab.