Die Charme-Offensive komme ganz ohne Zeigefinger aus. «Fairtrail» setze auf sympathische Selbstironie und eine tüchtige Portion Bündner Humor, schreibt die Bündner Staatskanzlei in einer Mitteilung vom Mittwoch zur neu lancierten Kampagne.
Es ist eine mehrjährige Kampagne der Projekte graubündenHIKE und graubündenE-MTB, die vom Tiefbauamt Graubünden als Fachstelle Langsamverkehr in Zusammenarbeit mit den touristischen Leistungsträgern des Kantons durchgeführt wird.
Im Rahmen der Kampagne soll mit verschiedenen Mitteln direkt bei Wandernden und Bikenden für einen respektvollen und fairen Umgang auf den gemeinsam genutzten Wegen geworben werden.
Mit einer kleinen Broschüre wird auf die besonderen Verhältnisse in Graubünden hingewiesen und die grundsätzliche Verhaltensregel «nett, suuber und parat!» vorgestellt. Spezielle Postkarten zeigen das Miteinander auf scherzhafte und ironische Weise. Mit kleinen Give-Aways wie Fairtrail-Stickers, -Buttons und -Bikeglocken sollen die verschiedenen Wegnutzenden für «Fairtrail» sensibilisiert werden.
Überall sichtbar
In einem ersten Schritt werden die verschiedenen Sensibilisierungsmittel bei den touristischen Leistungsträgern aufgelegt und direkt über weitere interessierte Kreise verteilt.
An Wander- und Bike-Events wird ein «Fairtrail»-Coaching-Team aus ausgebildeten Guides im direkten Gespräch mit den Teilnehmenden die Vision des «Fairtrails» propagieren, heisst es in der Mitteilung weiter.
An Wander- und Bike-Hotspots sollen sie aber auch ganz direkt auf die Einhaltung von «nett, suuber, parat!» einwirken. Das Thema wird auch auf Social Media aufgegriffen und verbreitet, im Speziellen mit dem Hashtag #fairtrailgraubünden. Für nächstes Jahr sind weitere Aktionen geplant.
Signalisierte Wanderwege und Bikerouten auf 11'000 Kilometern
Wandern und Biken nehmen nicht nur im touristischen Sommerangebot Graubündens einen immer grösseren Stellenwert ein. Auch bei der einheimischen Bevölkerung gehören Wandern und Biken im Sommer zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen.
An schönen Tagen sind die Wanderwege so stark frequentiert, dass sich Wandernde und Bikende hin und wieder in die Quere kommen. Und dies trotz des riesigen Wegnetzes mit 11'000 Kilometern signalisierten Wanderwegen und über 100 signalisierten Bikerouten.
Eine Entflechtung mit separaten Wegen sei nicht immer möglich, schreibt der Kanton. Umfassende Neubauten können allein schon aus Naturschutzgründen nicht überall die Lösung sein. Wie in anderen Lebensbereichen, wo enge Platzverhältnisse und Dichtestress gelegentlich zu Konflikten führen, sei auch auf Graubündens Wegen für eine friedliche Koexistenz Toleranz und Rücksicht gefragt. (htr)