Die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria erzielte im ersten Quartal 2020 einen Umsatz von 194.8 Millionen Franken, 9.9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Wachstum kam durch die Übernahmen der Privatklinik Belair (konsolidiert seit 1. Oktober 2019), der Hotels Mont Cervin Palace und Monte Rosa (konsolidiert seit 1. November 2019) und des Hotels Intercontinental in Davos (konsolidiert seit 1. Januar 2020) zustande.
Der Nettoumsatz belief sich auf 171.6 Millionen Franken, 11.5 Prozent mehr als 2019. Die Privatspitalgruppe Swiss Medical Network, die Hauptbeteiligung von Aevis, verzeichnete im ersten Quartal 2020 einen leicht rückläufigen Umsatz von 152.3 Millionen Franken, ausgelöst durch das vom Bundesrat am 20. März 2020 erlassene Verbot nicht dringlicher medizinischer Eingriffe. [RELATED]
In den ersten beiden Monaten des Berichtsjahres nahmen die Aktivitäten noch stetig zu. Der Umsatz im Hospitality-Segment stieg akquisitionsbedingt auf 38.3 Millionen Franken (2019: 12.5 Millionen Franken).
In den kommenden Monaten auf Inlandtourismus angewiesen
Die vorzeitige Schliessung der Berghotels hätten die ausgezeichnete Wintersaison 2019/2020 in der Schweiz nur geringfügig beeinflusst, schreibt Aevis Victoria in einer Mitteilung. Die weiteren Monate des Jahres gestalten sich für die Tourismus- und Hotellerie-Branche aber sehr schwierig.
In der Hotellerie würden die Auswirkungen der Pandemie mit Blick auf die internationalen Kunden wahrscheinlich noch einige Jahre andauern. Victoria-Jungfrau und Michel Reybier Hospitality seien auf den Inlandtourismus angewiesen, um die Stornierungen internationaler Gäste und den Rückgang der MICE-Aktivitäten (Meetings, Incentives, Conventions, Events) teilweise auszugleichen.
Die Stadthotels (La Réserve Eden au Lac in Zürich und Bellevue Palace in Bern) haben am 11. Mai 2020 ihre Türen wieder geöffnet, und das Grand Hotel Victoria-Jungfrau wird ab dem 29. Mai 2020 wieder Gäste empfangen. Für die Bergdestinationen würden Entscheidungen getroffen, sobald sich die Visibilität im internationalen Reiseverkehr verbessert hat, teilt Aevis Victoria mit.
Weiteres Wachstum trotz Krise
Aevis werde die ausstehende Anleihe in Höhe von 55 Millionen Franken am 29. Juni 2020 mit der vorhandenen Liquidität und Kreditlinien zurückzahlen, schreibt das Unternehmen. Falls sich die Situation normalisiere, schliesse die Gruppe nicht aus, im zweiten Quartal 2020 an die Finanzmärkte zu gelangen, um weiteres Wachstum zu finanzieren und Akquisitionschancen zu nutzen, die sich in dieser schwierigen Zeit ergeben.
Isolierte Akteure werden sich noch stärker auf diversifizierte Gruppen verlassen müssen, um die Krise zu überstehen, und die Konsolidierung dürfte sich in den drei Anlagesektoren von Aevis weiter beschleunigen, so die Einschätzung des Unternehmens. (htr)
Aevis Victoria SA
Aevis Victoria SA investiert in Healthcare, Lifestyle und Infrastruktur. Die wichtigsten Beteiligungen von Aevis Victoria bestehen aus Swiss Medical Network, der einzigen Privatklinikgruppe der Schweiz mit Präsenz in allen drei Sprachregionen; aus Victoria‐Jungfrau AG, einer Hotelkette mit sieben Luxushotels in der Schweiz; aus Infracore SA (30%, direkt und indirekt), einem auf Spital‐ und Gesundheitsinfrastruktur spezialisierten Unternehmen, sowie einem Immobiliensegment mit Liegenschaften im Medizin‐ und Hotelbereich; aus Medgate AG (40%), dem Marktführer in der Telemedizin in der Schweiz, und aus NESCENS SA, einer Marke für Prävention und better‐aging. Aevis Victoria ist an der SIX Swiss Exchange im Swiss Reporting Standard unter dem Kürzel AEVS.SW kotiert.