In Davos hat es am Sonntag eine dicke Überraschung abgesetzt: Der junge SP-Politiker Philipp Wilhelm machte das entscheidende Rennen um das Amt des Landammanns und nicht der bürgerliche Politiker Peter Engler von der FDP.
Eine Überraschung ist die Wahl deshalb, weil sich nach dem ersten Durchgang namentlich SVP-Kandidatin Valérie Accola zurückgezogen hatte, um die bürgerliche Kandidatur von Engler zu stärken. Und Engler war sich offenbar so siegessicher, dass er sogar schon seine Anstellung als CEO bei den Lenzerheide Bergbahnen kündigte.
Doch die Wahlschlacht gewann der 32-jährige Philipp Wilhelm, Präsident der SP-Kantonalpartei und Grossrat. Er erreichte 2164 Stimmen, Peter Engler kam auf 1960 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 63,9 Prozent.
Eigentlich eine FDP-Domäne
Es ist das erste Mal in der jüngeren Geschichte, dass die SP den Davoser Landammann stellt, vermutlich das erste Mal überhaupt. Denn in den letzten Jahrzehnten war dieses Amt stets eine Domäne des Freisinns.
Der bisherige Davoser Landammann, Tarzisius Caviezel (FDP), war nach acht Jahren im Amt nicht mehr zur Erneuerungswahl angetreten. (htr)